Im Bienenvolk - Was befindet sich alles in einem Volk

die Königin

die Drohnen

die Arbeitsbienen

 

Die Königin: Es gibt nur eine Königin im Volk! Sie wird nur einmal in ihrem Leben d.h. bei ihrem Hochzeitsflug von mehreren Drohnen begattet. Sie kann dann ihr ganzes Leben lang, also 3 - 5 Jahre Eier legen. In der Hochsaison im Mai kann sie bis zu 2000 Eier pro Tag legen. Das ist mehr als ihr Körpergewicht! Sie wird fortwährend von ihrem Hofstaat gefüttert und gepflegt.
Während der gesamten Legesaison eines Jahres produziert eine Königin 100.000 - 150.000 Eier die etwa 60 mal soviel wiegen wie sie selbst. Ein ständig wechselnder Hofstaat von etwa 12 Bienen bietet ihr mit dem Rüssel stets hochwertiges Eiweiß aus den Futtersaftdrüsen.

Die Drohnen: (männliche Bienen) leben nur im Sommer. Sie haben die Aufgabe, die Königin zu begatten und sterben unmittelbar danach ab. Im Herbst werden sie nicht mehr geduldet und aus dem Volk verbannt (erbarmungslos hinaus gejagt), sog. Drohnenschlacht!

Männliche Bienen haben keinen Vater. Warum es sie dennoch gibt, hat jetzt ein Team aus deutschen, amerikanischen und norwegischen Forschern herausgefunden. Sie entdeckten das genetische Signal für die Entwicklung zur männlichen oder weiblichen Biene und lösten damit ein 150 Jahre altes Rätsel der Biologie.
Das Forscherteam, darunter auch Martin Beye und Martin Hasselmann von der Universität Halle, stellt seine Arbeit im US-Journal "Cell" vor. Weibliche Bienen haben demnach zwei verschiedene Versionen des Gens csd, eine von jedem Elternteil. Nach Ansicht der Forscher schalten die beiden csd-Versionen gemeinsam die Entwicklung zum Weibchen an. Männliche Bienen entstehen dagegen aus unbefruchteten Eiern und haben demnach nur das Erbgut der Mutter und daher nur ein csd-Gen. Dieses allein kann die Entwicklung zum Weibchen nicht anschalten, und aus dem Ei wird dann ein Männchen. Die csd-Gene seien damit eine wichtige Voraussetzung, um komplexe Staaten wie die der Ameisen, Bienen oder Wespen zu formen. Der polnische Priester Johann Dzierzon hatte bereits 1845 vermutet, dass sich aus unbefruchteten Bienen-Eiern Männchen entwickeln.
(Quelle: n-tv.de)
 
Die Arbeitsbiene auch Arbeiterin genannt ist mit dem vom Menschen gefürchteten Stachel ausgerüstet. Sie lebt maximal 45 Tage! Die Winterbiene mehrere Monate, wie der Name schon sagt, den ganzen Winter. Die Arbeitsbiene hat mehrere Aufgaben!

Bei der Arbeiterin unterscheiden wir zwischen Stockbiene und Flugbiene.

Die Stockbiene:

die ersten 2 Tage muss sie Zellen putzen und Brut erwärmen
3. - 5. Tag: Füttern der älteren Larven
6. - 11. Tag: Füttern der jüngsten Larven
12. - 17. Tag: Wachserzeugung, Wabenbau und Futter umtragen, verarbeiten und haltbar machen
18. - 21. Tag: Fluglochwache
ab dem 22. Tag: Flugbiene


Vom 1. bis 3. Tag ist das Ei, am 4. Tag schlüpft die Made mit nur 0,3 mg.
Pro Tag wird die Made etwa 25 mal gefüttert, nach 6 Tagen mit rund 2.000 - 3.000
Pflegebesuche (Fütterung, Zellenreinigung, einfache Inspektion) hat die Made mit 155 mg bereits mehr als das 500fache ihres Schlüpf-Gewichtes erreicht.

  • Ein 3,6 kg schwerer menschlicher Säugling würde bei gleicher Gewichtszunahme am 6. Tag 1.800 kg wiegen!!!

Die Flugbiene:

In einem 40.000 Arbeitsbienen umfassendem Volk befinden sich 15.000 - 20.000 Flugbienen.
Diese sammeln bei guter Tracht pro Tag etwa 3 kg Nektar und 0,5 - 0,8 kg Pollen. Ein Teil der Flugbienen sammelt Wasser und Kittharz und erfahrene Trachtbienen bewähren sich als Kundschafterinnen die für ihre Schwestern, in einen Umkreis von etwa 3 km neue, ergiebige Nahrungsquellen aufspüren.

Kommunikation                →              getanzte Nachricht            ←           die Sprache der Bienen

Sie besitzen eine perfekte Nachrichtenübermittlung, die zu den höchsten und abstraktesten Sprachleistungen im gesamten Tierreich zählt. Die Rede ist von der Tanzsprache der Bienen mit der sie die Richtung, Entfernung und Ergiebigkeit genau mitteilen.
Durch die Übertragung topographischer Daten in eine kleine abstrakte Tanzfigur können heimkehrende Sammel- oder Kundschafterbienen ihren Schwestern im dunklen Stock Entfernung und Richtung einer entdeckten Futterquelle mitteilen. Liegt die Tracht in Stocknähe tanzt sie den Rundtanz.
Ab 80 - 100 m tanzt sie den Schwänzeltanz. Für die Richtungsweisung dient die Sonne als Bezugspunkt. Liegt der Futterplatz in Richtung Sonne, schwänzelt die Biene auf der senkrechten Wabe nach oben, liegt er entgegengesetzt zur Sonne verläuft die Schwänzelstrecke nach unten. Auch der Winkel zwischen Flugbahn und jeweiligem Sonnenstand wird Winkelgetreu übertragen.

(Quelle: Marlene Ratz - Imkergrundkurs 2017)
(Foto: wasnlos.ch)

   
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