Das Bienenvolk - Der Bien!

Die Bienen leben bzw. überleben schon seit 80 Millionen Jahren. Erste fossile Funde von sozialen Bienen sind aus dem 50 Millionen Jahre alten Baltischen Bernstein bekannt.

Sie sind mit Sicherheit eines der wertvollsten Insekten der Welt.

Warum???

Ohne Bienen wäre alles Wüste, weil die Biene das einzige Insekt ist, das Blütenständig ist, d.h.: wenn zum Beispiel ein Apfelbaum blüht, bleibt sie auf diesen Apfelblüten oder wenn der Löwenzahn blüht, bleibt sie auf diesen Löwenzahnblüten und befruchtet sie. Wobei die anderen Insekten vom Apfel zur Birne zum Löwenzahn und so weiter wechseln, kurz gesagt kreuz und quer.

Zirka 80 % der Blütenpflanzen sind auf die Insektenbestäubung angewiesen. Im Obstbau wird der Bestäubungsanteil auf 90 % geschätzt. Bei den Futterleguminosen sowie bei den Wildpflanzen trägt die Bienenbestäubung zu einem höheren Samen- und Fruchtertrag bei.

Die Bienen leisten damit einen wesentlichen Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt in der Pflanzenwelt. Der Nutzen der Bestäubungsleistung der Bienen wird um ein vielfaches höher bewertet als der Erlös aus Honig, Wachs, Pollen und anderen Nebenprodukten (ca. das 100 fache)..

Bienen - Arten / Rassen

Bisher sind ungefähr 20.000 Arten weltweit bekannt,, es dürfte aber noch wesentlich mehr geben. Die Mehrzahl lebt in den Tropen.
In Mitteleuropa werden 700 Arten angegeben und diese sind in sechs bis sieben Familien zugeordnet. Nach heutigem Wissensstand stammen die Rassen von einem gemeinsamen Vorfahren ab, der sein Verbreitungsgebiet im vorderen Orient hatte. Von dort aus erfolgten Wanderungsbewegungen nach Afrika und Südosteuropa.

 

Wild-, Einsiedler- bzw. Solitärbienen

"Wildbienen" = 'wilde Biene'? Der Ausdruck mag den einen oder anderen Laien in die Irre führen, aber er ist mit Bedacht gewählt: Er meint nicht die wilden Vorfahren oder exotischen Verwandten unserer Honigbiene, die vielen Menschen leider als einzige Bienenart bekannt ist; vielmehr soll er die mehr als 500 allein in Deutschland vorkommenden Wildbienenarten von der Hausbiene unterscheiden. Die allermeisten Bienen leben einzeln und werden daher als "Einsiedler-", bzw. "Solitärbienen" bezeichnet. Die höchst interessante Biologie der Einsiedlerbienen, ihre wichtige Rolle in der Natur, ihr großer Nutzen auch für den Menschen, aber auch ihre zunehmende Seltenheit aufgrund menschlicher Eingriffe sind in der Öffentlichkeit bisher weitgehend unbeachtet geblieben: So wie viele Wildpflanzen für ihre Bestäubung auf bestimmte Wildbienen angewiesen sind, hängt deren Überleben umgekehrt von bestimmten Wildpflanzen ab. Aber auch Kulturpflanzen im Land- und Gartenbau profitieren von Arten, die der Laie oft fälschlich für Honigbienen hält, die mit dieser aber nur wenig gemein haben. Der Schutz der Einsiedlerbiene ist also ein Gebot nicht nur des Natur- und Artenschutzes.

Die bekanntesten Bienenrassen der westlichen Honigbiene:

  • Die dunkle Biene Europas --- Apis mellifera mellifera
  • Die Kärntner Biene -- Apis mellifera carnica 
  • Die italienische Biene --- Apis mellifera ligustica (gelbe Biene)
  • Kaukasische Biene --- Apis mellifera caucasica
  • Die Buckfast - Biene --- (ein Sonderfall) Rassenkombination nach Bruder Adam

In unserer Region ist vorwiegend die Apis mellifera carnica.

Eigenschaften:

  • Unserem Klima (Gebirgsklima / Kontinentalklima) angepasst
  • Bruttätigkeit ist rationell, setzt im Frühjahr rasch ein und ist Trachtabhängig
  • Winterfestigkeit ist gut und sparsam im Futterverbrauch
  • Sind für die Frühtracht (Blüte) sehr gut
  • Sehr sanftmütig (keine Stechlust)
  • Wenig Krankheitsanfällig

(Quelle: Marlene Ratz - Unterlagen Imkergrundkurs)
(Foto: Tierchenwelt.de)

 

 

   
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